N & T

Nabiha & Thom, 2021


Das preisgekrönte Künstlerpaar Nabiha & Thom
arbeitet seit 1997 zusammen und stellt international aus.

Neben vielen Ausstellungen in Deutschland wurden Nabiha & Thoms Arbeiten Europaweit, sowie in Asien und Amerika gezeigt.

Unter „Unity“ verstehen wir ein Konzept, das Individualität, Einzigartigkeit und Vielfalt einbezieht und vereint.
Jedes einzelne Lebewesen – ob Pflanze, Tier oder Mensch – hat den gleichen Ursprung.
Alles ist miteinander verwoben und hat einen Sinn.
Jeder Teil wird benötigt, damit die Welt im Gleichgewicht ist.
Wir glauben, dass dieses Wissen uns alle betrifft und dass wir die Welt retten können, wenn wir danach handeln.

 

Lesen Sie weiter unten gerne die lange Version: wie wir uns kennengelernt haben,
wie unsere Zusammenarbeit begann und sich entwickelte.

(Please scroll down for English version.)



Nabiha und Thoms Unity Art ist ein einzigartiges Projekt.

Seit über 17 Jahren fotografiert sich das Paar in seiner Beziehung gegenseitig und miteinander,
so dass man sie auch als Adam & Eva des ‘selfie’ bezeichnen könnte. Die Darstellung dieser Liebe
ist so faszinierend, dass darüber hinaus oft die andere Seite ihrer Arbeit übersehen wird.

Während UNITY die äußere Realität dieses Paares verbildlicht, widmet sich METAMORPHOSEN der inneren Realität.
Wie können zwei Menschen verschmelzen? Wie können Ich / Du, Subjekt / Objekt aufgehoben werden?
Nabiha und Thom beantworten diese Frage universell, in dem sie mit dem Universum und dem gesamten Leben eins werden.
In METAMORPHOSEN finden sich Mythen und Archetypen wieder, die uns mit dem kollektiven Unbewussten vereinigen
und so unsere Seele nicht nur mit einer anderen sondern mit allen anderen zusammenführen.

Wie bei Wassertropfen und Meer ist es nicht mehr möglich, zu definieren wo das eine anfängt und das andere aufhört.
Unsere Ahnen leiteten deshalb aus der Bezeichnung für Meer, ihr Wort für die menschliche Seele / Soul ab.
Nabiha und Thom weiten diese Seele wieder aus und führen sie zu ihrem Ursprung zurück. UNITY eben.

(Text: Boris Eldagsen / Victorian College of the Arts and Music, 2013)



Lange Version:

Wie wir uns kennengelernt haben und wie unsere Zusammenarbeit begann:

Thom und ich lernten uns am 20. Januar 1997 bei einer Gothic Party in der Goldenen Krone in Darmstadt kennen.
Eine gemeinsame Freundin hatte uns schon lange einander vorstellen wollen.
An diesem Abend hat es geklappt. Sie sagte zu mir „warte hier“ – und ich setzte mich auf den Billardtisch,
baumelte mit den Beinen und war gespannt, wer da kommen würde. Zu dieser Zeit trug ich auf Parties meistens eine blaue Perücke aus London, Rock und Netzstrumpfhose. Thom war zu diesem Zeitpunkt live Rollenspieler und als Vampier verkleidet.

1998

Es machte sehr schnell „klick“ zwischen uns. Dass wir einen ähnlichen Musikgeschmack haben würden, war aufgrund der Party schon klar (dieser Geschmack hat sich zum Glück bis heute stetig weiter entwickelt – guter Sound im Leben ist für uns beide weiterhin sehr wichtig).
Ich entdeckte nicht nur, dass seine Zimmereinrichtung meiner sehr ähnelte, – der junge Student hatte
auch eine Kamera: eine Lomo. Er fotografierte hobbymassig – zur damaligen Zeit selbstverständlich auch noch analog.

1997

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Im März 1997 zog ich dann für ein halbes Jahr nach München, um Praktikum zu machen. Dies war Voraussetzung für das Foto-Design Studium für das ich mich wenige Wochen später an der FH Bielefeld für das Wintersemester 1997 bewerben wollte. Seit meinem 14. Lebensjahr wusste ich, dass ich unbedingt dort Fotografie studieren wollte.

Für die Bewerbung an der FH Bielefeld musste man eine Mappe einreichen. Ich war gerade dabei Projekte für diese Mappe zu fotografieren und fragte Thomas, ob er Interesse hätte, ein Fotoprojekt mit mir gemeinsam zu kreieren. Er machte mit und es wurde eine sehr lustige Serie über Eier.

Den von mir heiß ersehnten Studienplatz an der bekannten Fachhochschule für Fotografie bekam ich zum Glück auf Anhieb. Alle weiteren Auswahlkriterien wie die Hausaufgabe und ein 2-tägiges Prüfungsverfahren vor Ort bei dem von 400 Bewerbern auf 40 verfügbare Studienplätze reduziert wurde, hatte ich bestanden.

Thom(as) begleitet mich seit dem fotografisch und kreativ. Wir wurden ein Team. Unsere gegenseitige Inspiration und Kollaboration entwickelt sich immer weiter – mittlerweile seit über 26 Jahren.

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In unserem ersten heißen Liebessommer 1997 – wir waren beide noch 21 und 23 Jahre jung – entstand eines der ersten Bilder von uns beiden, das er mit seiner Lomo aus der Hand fotografierte. Es war das erste Doppelselbstportrait von uns, das er seiner Mama von uns zeigte („The Lovers“ / UNITY).
Ich kannte das spontane teils aus der Hüfte geschossene „lomografieren“ damals noch gar nicht und war umso erstaunter, als ich das Ergebnis sah. Die Ästhetik der sanften Unschärfe aus der spontanen Bewegung heraus wirkte wie Malerei.

1997

Wir studierten am Übergang zu den 2000-er Jahren, liebten uns, und fotografierten unser Leben und alles mögliche andere aus der puren Freunde und Faszination für das Leben heraus.

Aufgrund des Studiums führten wir viele Jahre eine Wochenendbeziehung. Während meines Studiums in London sahen wir uns eimal über acht Monate lang nicht. Es ging jedoch immer weiter mit uns – unsere Beziehung als Paar, sowie unsere kreative Zusammenarbeit.

Im Rahmen der Fotografiestudiengänge in London und Bielefeld hatten wir bis 2004 bereits etliche Fotoprojekte gemeinsam realisiert und dabei gemerkt, wie gut wir zusammenarbeiten können und wieviel Spass das macht.

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Mit dem Studienabschluss aus London und der Bielefelder Diplomarbeit The Dream in der Tasche, ging ich
2005 dann zu meinem allerersten Portfolio review, organisiert von Freundeskreis des Hauses der Photographie Hamburg (Deichtorhallen). Neben dem Diplom in einer 200 € Mappe hatte ich unser kleines Privatprojekt in einem 2 € Mäppchen mit dabei und war interessiert an Feedback auch dazu.

Der erste, Besprechungstermin, den ich hatte, war mit einem Kunsthistoriker. Er sagte „Eure Arbeit erinnert mich an Nan Golden, nur in positiv“.

Vernissage UNITY, Galerie 11, Gruner + Jahr Hamburg

Den zweiten Termin hatte ich bei den Galeristinnen der Gruner & Jahr Galerie 11. Sie interessierten sich mehr für unser Privatprojekt als für das Diplom und fragten, „wieviele Bilder habt Ihr davon?“.
Wir hatten damals Arbeiten aus 9 gemeinsamen Jahren Liebesbeziehung – alles 35 mm Kleinbild analog.
Die Galeristinnen boten uns spontan eine Einzelausstellung mit 300 Bildern an – direkt in der Gruner & Jahr Galerie 11 am Baumwall in Hamburg.

Den letzten Termin hatte ich bei F.C. Gundlach (Gründungsdirektor des Hauses der Photographie in den Deichtorhallen Hamburg). Er sagte „wenn Ihr dieses Projekt bis zum Ende durchhaltet, werdet ihr Euren Platz in der Fotografiegeschichte finden.“.

Für dieses Langzeitprojekt als erste große Einzelausstellung bei Gruner & Jahr (2006) brauchten wir dann einen Künstlernamen und einen Projektnamen.

UNITY, Bremer Förderpreis für Bildende Künste 2006

Wir wählten Nabiha & Thom und nannten das Projekt UNITY als Symbol für die
Vereinigung von Gegensätzen, die miteinander kooperieren und damit etwas Größeres schaffen, als man es je alleine könnte.

Es folgte die Nominierung zum Bremer Förderpreis für Bildende Künste , die offizielle Gründung von Unity Art Nabiha & Thom
und viele weitere Ausstellungen und Projekte seit dem.

 

(Text: Nabiha, 2023)

 




English:

The award-winning artist couple Nabiha & Thom have been working and exhibiting together since 1997.

In addition to many exhibitions in Germany, Nabiha & Thom’s works have been shown throughout Europe,
as well as in Asia and America.

We understand “Unity“ as a concept that unifies and includes individuality, uniqueness and variety.
Every individual being or entity – whether plant, animal or human being – is of the same origin.
Everything is interwoven, and has a purpose. Every part is needed for the world to be balanced.
We believe knowing that this applies to all of us, and acting upon it could help save planet Earth.

 

Nabiha and Thoms Unity Art is a unique project.

For over 17 years the couple photographs themselves, and each other so that one could call them the Adam & Eve of the “selfie”.
The portrayal of this love is so fascinating that one often tends to overlook other aspects of their work.

While UNITY illustrates the external reality of this couple, the METAMORPHOSES are dedicated to their internal reality.
How can two people merge/fuse/melt together/unify?
How can (the) I/you, subject/object barrier be lifted?
Nabiha and Thom answer these questions universally by becoming one with the universe and all of life itself.
The Myths and archetypes found in METAMORPHOSES unify us with the collective unconscious
and thereby not only bring together/reunite our souls with each other, but with all others.

Like with drops of water and the sea it is not possible anymore to define where one ends and the other begins.
Because of this our ancestors derived from “sea” their word for the human soul.
Nabiha and Thom expand this soul and lead it back to its origin: UNITY.

(Text: Boris Eldagsen / Victorian College of the Arts and Music, 2013)

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