UNITY Galerie 11 Gruner + Jahr Interview, 2006

Der Original UNITY Ausstellungskatalog (20 Seiten, 11 Abbildungen) kann direkt von uns für 5 € Schutzgebühr zzgl. 1,45 € Porto bestellt werden.
You can order the original UNITY exhibition catalogue (20 pages, 11 images) directly from us for 5 € plus postage.

Interview mit Nabiha & Thom aus dem Ausstellungskatalog der Galerie 11:
Galerie 11 – Short

Der Verlag Gruner + Jahr hat 1998 die Galerie 11 ins Leben gerufen, mit dem Ziel, Nachwuchsfotografen eine Präsentationsfläche für Arbeiten zu geben, die außerhalb des Tagesgeschäfts entstehen. Seitdem hat sich die Galerie 11 zu einer begehrten Plattform für junge Fotografen aus ganz Deutschland entwickelt und ein Profil herausgebildet, das sich auf Positionen an der Schnittstelle von Kunst und Fotografie konzentriert. Neben der Nachwuchsförderung leistet die unkonventionelle Galerie auf diese Weise auch einen vitalen Beitrag zur Hamburger Kunstszene.

Darüber hinaus ist sie ein bereichernder Ort für die Mitarbeiter und ein wertvolles Forum für unsere Fotoexperten, um sich mit der fotografischen Zunft auszutauschen.

Die vorliegende Broschüre ist Teil einer Serie, die die Ausstellungen von G+J dokumentiert

 

 

UNITY Nabiha & Thom | Ausstellung vom 10. März bis zum 02. Mai 2006

Der Selbstdarstellungsbegriff in der Kunst hat sich mit der Zeit stark gewandelt. Die Auseinandersetzung des Künstlers mit dem eigenen Ich, von der klassischen Selbstdarstellung über die Selbstinszenierung bis zur Selbstverfremdung, ist seit vielen Jahrhunderten ein wesentliches Thema. Auch das Fotografenpaar Nabiha Dahhan und Thom beobachtet mit den Mitteln der Fotografie die ständige Entwicklung des Selbst. Die beiden sind von dem Prozess der laufenden Veränderung in ihrer Liebesbeziehung fasziniert. In den 300 in der Galerie 11 gezeigten Selbstporträts des Projektes UNITY spüren sie diesem Prozess in Form eines visuellen Tagebuchs konsequent nach. Der ständige zeitliche Einfluss auf das Paar macht sich in den sich ändernden Frisuren und der Kleidung bemerkbar. Da auch die Gesichtsausdrücke stark variieren, erkennt man oft erst auf den zweiten Blick, dass es sich um ein und dasselbe Paar handelt.

Die ausgestellten kleinformatigen Fotografien von Nabiha Dahhan und Thom aus dem Urlaub, dem Alltag oder von Partys wirken vertraut. Aus dem Zusammenhang gerissen, könnten sie Schnappschüsse eines beliebigen Fotoalbums sein, doch durch die Konsequenz, mit der sich das Paar seit 1997 fotografiert, verdichten sie sich zu einer sehr direkten Serie der Selbstreflexion. Besonders die Fotografien, in denen das Element des Spiegels – als Sinnbild von Selbsterkennung – auftaucht, spitzen diesen Übergang von der Selbstdarstellung in die Selbstreflexion zu. Die Dokumentation des wandlungsreichen Liebespaares zeichnet sich vor allem durch den experimentellen Umgang mit Perspektiven, Unschärfen, Farben und Ausschnitten aus. Auch die bewusst eingesetzte Schnappschuss-Ästhetik, wie sie ebenfalls in den Fotografien von Nan Goldin zu finden ist, trägt zum Einfangen der jeweiligen Stimmung bei.

Durch die Unmittelbarkeit der Situationen – sei es beim Stadtbummel, Zähneputzen oder Relaxen – wirken die Bilder von UNITY ehrlich und authentisch. Nabiha Dahhan und Thom schauen meistens direkt in die Kamera, und die Fotografien erscheinen nicht inszeniert. In einigen der Spiegelbilder ist sogar die Kamera selbst zu sehen. Dadurch wird die Bedeutung der Fotografie für die Beziehung des Paares noch unterstrichen.

Das fortlaufende Projekt UNITY wird in der Galerie 11 im G+J Pressehaus erstmalig einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt und zugleich den Fachleuten im Hause Gruner + Jahr präsentiert.

Ulrike Klug

Nachgefragt

In der Galerie 11 gibt es 300 Selbstporträts aus dem Fotoprojekt UNITY von Nabiha Dahhan und Thom zu sehen. Ulrike Klug und Katrin Schramm interviewten die beiden zu ihrer künstlerischen Arbeit. Das Künstlerpaar beantwortete die Fragen im Kollektiv.

In Ihrer Fotoarbeit UNITY porträtieren Sie sich gemeinsam und gegenseitig. Haben Sie die Kamera immer dabei?

Wir haben sie seit Jahren fast immer dabei, und sie beeinflusst uns mittlerweile ungefähr so sehr wie eine Brille: Sie schärft den Blick. Es beeinträchtigt uns aber, wenn die Kamera nicht dabei ist. Am schlimmsten sind Fotografieverbote, beispielsweise in Palästen, Tempeln oder auf Brücken. Es gibt einfach besondere Momente oder Stimmungen, die wir festhalten wollen. Ist dies unmöglich, kommt manchmal ein Gefühl von Verlust auf, denn wir wissen, dass wir uns jetzt schon an manches nur dank Bildern erinnern.

Die Ausstellung ist doch im Grunde eine Hommage an Ihre Liebe. Verraten Sie uns, wo und wann Sie sich zum ersten Mal begegnet sind, und wie Sie auf die Idee gekommen sind, Ihre Zweisamkeit zu fotografieren?

Wir begegneten uns am Montag, den 20. Januar 1997, zum ersten Mal bei einer “Independent Nacht” in der Goldenen Krone in Darmstadt. Als wir uns kennen lernten, trug ich meine blaue Perücke, und auch die nächsten drei Male, als wir uns auf einer Party sahen, hatte ich blaue Haare. Thom wusste bis zum fünften Treffen, einer Party im Zauberberg in Würzburg, nicht, wie ich ohne die Perücke aussah. Das war sehr spannend, dort ungeschminkt und mit meinen echten Haaren auf ihn zu warten, denn ich habe mich natürlich gefragt, ob ich ihm so gefallen würde, wie ich wirklich bin. Jeder von uns hatte schon vor unserem Kennenlernen Selbstporträts gemacht. Von daher war es einfach nur natürlich, uns auch gemeinsam zu fotografieren.

Der Ausstellungstitel UNITY bedeutet “Einheit”, aber auch “Einigkeit” – sind Sie sich denn immer einig?

Ja, in fast allen Fragen, die unser Leben betreffen. Uneinigkeit zwischen uns herrscht nur, wenn Organisatorisches nicht ideal aufeinander abstimmbar ist, wir aber den Wunsch haben, etwas zusammen zu machen. Im Grunde wollen wir beide das Gleiche – man kann dies nur nicht immer mit den Herausforderungen der Außenwelt abgleichen. Viele Beziehungen scheitern unserer Meinung nach, weil nicht beide Partner zu einer vollständigen Konfliktlösung bereit sind. Dazu gehört die Fähigkeit zur Reflexion, und zwar ohne dabei vor den Schattenseiten des eigenen Inneren zu fliehen, denn der andere ist ein Spiegel der eigenen Seele. In dieser gegenseitigen Spiegelung liegt die Inspiration, sich selbst immer wieder neu zu erkennen.

War die Ausstellungspräsentation der Bilder von vornherein beabsichtigt?

UNITY begann nicht mit der Absicht einer Veröffentlichung, sondern nur mit dem Ziel, besondere Momente unseres Lebens festzuhalten. UNITY ist unser visuelles Tagebuch.

Ihre Ausstellung zeigt sowohl “typische Pärchen-Bilder” als auch inszenierte Aufnahmen, für die Sie sich zum Beispiel verkleiden – können Sie etwas zur Vorgehensweise sagen?

Der Moment bestimmt das Bild und nicht das Bild den Moment. Wir verkleiden uns nicht für unsere Fotos – das war alles echt, und die Aufnahmen sind weniger inszeniert, als sie wirken mögen. Ein Eindruck von Inszenierung mag durch unsere Vorliebe für farbiges Licht und das Spiel mit der Situation entstehen, aber wir verändern die Orte und das Licht in der Regel nicht.

Das äußere Bild von Ihnen beiden variiert in den Fotografien so stark, dass der Betrachter vielleicht erst auf den zweiten Blick erkennt, dass es sich immer um dieselben Personen handelt. Spielen Sie bewusst mit der Wahrnehmung des Betrachters?

Es freut uns sehr, dass für den Betrachter ein solcher Eindruck entstehen kann. Das zeigt, dass unsere ständig ändernde Gedankenwelt sich auch in unserer äußeren Erscheinung widerspiegelt. Wir spielen nicht bewusst mit der Wahrnehmung des Betrachters, sondern wir versuchen, unsere sich wandelnde Selbstwahrnehmung abzubilden. Ständige Veränderung im Leben ist die einzige Konstante. Durch UNITY beobachten wir diesen Vorgang natürlich intensiver. Das Konzept des Selbst beschreibt einen lebenslangen Prozess der Veränderung. Die Annahme, man sei immer der Gleiche, wird keinem Menschenleben gerecht. Eine Grundlage für immer wiederkehrende Konflikte entsteht, wenn man innerlich darauf beharrt, man selbst oder andere würden immer gleich bleiben.

Welche Bedeutung hat das Element des Spiegels, das in den Fotografien wiederholt auftaucht?

Der Spiegel ist vor allem eine zusätzliche Ebene. Jeder ist in sich selbst gefangen und kann andere immer nur von außen betrachten. Ein Spiegel hebt dies auf. Er zeigt eine momentane Facette und hat viele Gesichter, wie auch unsere Bilder. Manchmal passt das Bild im Spiegel nicht zu dem im eigenen Kopf und inspiriert dadurch, vor allem, wenn man länger nicht hineingesehen hat. Darüber hinaus sind wir natürlich von den üblichen Deutungen des Spiegels in der Literatur beeinflusst.

Sie arbeiten mit verschiedenen fotografischen Techniken – welche Technik wird wann eingesetzt?

UNITY ist überwiegend analog entstanden. Auch wenn wir mittlerweile digital arbeiten, halten wir dafür immer noch zwei analoge Kameras bereit. Wir benutzen verschiedene Kameras, Filme, Experimental- und Verfremdungstechniken wie Pushen, Cross-Entwickeln, Überbelichten, aber keine Stative und nur selten Blitz, weil dadurch Spontaneität und Lichtstimmung verloren gehen. Wir orientieren uns mehr im Raum, anstatt dort Licht zu setzen, und fotografieren mit langen Belichtungszeiten aus der Hand. Die daraus entstehende Unschärfe und Verzerrung bringt Geist und Lebendigkeit eines Augenblicks oft besonders hervor. Auch die Filmfarbwahl unterliegt keinem zwanghaften Konzept – wir haben gleichzeitig Farb- und Schwarz-Weiß-Filme in verschiedenen Kameras und entscheiden jeweils nach Gefühl, wobei die Farbe überwiegt.

Haben Sie eine gemeinsame Handschrift im Laufe von UNITY entwickelt? Sind aus der fotografischen Zusammenarbeit andere gemeinsame Projekte hervorgegangen?

UNITY dokumentiert einen wichtigen Teil unseres Lebens. Wir verändern und entwickeln uns gemeinsam, und damit auch unsere fotografische Ästhetik. Neue Einflüsse des einen werden schnell vom anderen gespiegelt, übernommen und weiterentwickelt. Unsere verschmolzene Handschrift zeigt sich darin, dass man nicht ohne weiteres erkennen kann, wer welche Aufnahme gemacht hat. Seit 1997 haben wir von UNITY ausgehend verschiedene Arbeiten gemeinsam konzipiert und umgesetzt, wie zum Beispiel WONDERLAND, eine abstrakte Arbeit aus dem Jahr 2000 über die Wahrnehmung von Licht und Farbe, oder Is a self-portrait a portrait of the self?, das sind inszenierte Doppelselbstporträts, und 2004 ist in Hamburg THE DREAM entstanden, welche die Reise einer jungen Frau zu ihrem wahren Selbst erzählt.

Führen Sie UNITY weiter?

Die hier gezeigte Serie ist nur ein Ausschnitt. Natürlich werden wir unsere Veränderung weiter dokumentieren.

Vielen Dank für das Interview.

 

Eine Art Sprungbrett

Mit UNITY, dem visuellen Tagebuch von Nabiha Dahhan und Thom, wird das 55. Ausstellungsprojekt in der Galerie 11 präsentiert. Schaut man in das Tagebuch der Galerie 11, so zeigt sich, dass das eigene Selbst der Künstler, die persönliche Betroffenheit, im Zentrum weiterer Ausstellungen stand. Bei den ?Turnerinnen” von Johanna Manke – der ersten Ausstellung dieses Jahres -, Katrin Günthers Selbstinszenierungen (Star Shots, 2000) oder Michael Neugebauers Sommersprossen-Porträts aus dem Jahr 2003 spielt das selbstreflexive Moment eine wesentliche Rolle.

Für alle bisherigen Ausstellungen ist bezeichnend, dass die fotografischen Arbeiten durchgehend freie Projekte von hohem konzeptionellem Grad waren. Viele der Fotografen, u. a. Peter Granser, Ulrike Schamoni oder Marcus Höhn, waren schon vor ihrer Präsentation in der Galerie 11 für G+J-Magazine wie STERN, BRIGITTE oder GEO fotografisch unterwegs. Andere knüpften durch die Ausstellungen im Pressehaus Kontakte zum Fachpublikum, nahmen die Galerie 11 als Sprungbrett für die Arbeit für G+J-Magazine oder haben sich, wie Jan Wenzel und Katrin Günther, als mehrfach ausgezeichnete Fotografen auf dem Kunstmarkt etabliert.

Neben der Galerie 11, dem Nachwuchsforum von G+J, stellt das Ausstellungsprogramm im Foyer des Pressehauses eine weitere Säule des traditionsreichen Fotoengagements von G+J dar. In der Ausstellung ?ausgezeichnet” werden dieses Jahr wieder die Arbeiten der Preisträger des BFF-Förderpreises & Reinhart-Wolf-Preises sowie des Kodak Nachwuchs-Förderpreises präsentiert. Außerdem wird der Verlag in Kooperation mit der Hamburger Fotografeninitiative klubfoto in der Ausstellung ?berühmt” ein vielfältiges Panorama zeitgenössischer Fotografie vorstellen. Auch Nabiha Dahhan wird, wie andere ehemalige Galerie 11-Fotografen, mit einer fotografischen Arbeit zum Thema “berühmt” an diesem Projekt teilnehmen.

 

ENGLISH VERSION:
Interview with Nabiha & Thom, taken from Gallery 11`s exhibition catalogue:

Galerie 11 – Short

In 1998, the Gruner + Jahr publishing company set up Galerie 11 with the aim of providing young photographers with a space for presenting works from beyond their day job. Since then, Galerie 11 has evolved into a popular platform for young photographers from all over Germany, with a profile focused on positions at the intersection of art and photography. And so, beyond promoting young talent, this unconventional gallery also makes a vital contribution to the Hamburg art scene.

Apart from this, it serves as a workplace enhancement for G+J employees and a valued forum for our photography experts to share their ideas with others in the photographic trade.

The present brochure is part of a series that documents the exhibitions hosted by G+J.

UNITY Nabiha & Thom | Exhibition from March 10 – May 2006

The idea of self-portraiture in art has changed powerfully over time. Artists’ examination of their own self – from classic self-portraits to self-staging and self-alienation – has been a major topic for many centuries. Likewise, Nabiha Dahhan and Thom observe the continual evolution of their joint “self” using the means of photography. The two photographers are fascinated by the process of ongoing change in their relationship as a couple. In the 300 self-portraits from the UNITY project on display at Galerie 11 , they systematically track this process by way of a visual diary. The passage of time and its influence on the couple is expressed in changing hairstyles and clothing. Because the facial expressions also vary considerably, often it is not immediately obvious that the pictures are all of one and the same couple.

The small-scale photographs on exhibit – of Nabiha Dahhan and Thom on vacation, in everyday life or at parties – appear very familiar. Taken out of context, they could be snapshots from anyone’s photo album, but the systematic diligence that the couple has brought to photographing each other since 1997 condenses them into a very direct series of self-reflection. Especially the pictures in which a mirror appears – as a symbol of self-recognition – bring this transition from self-portrait to self-reflection to a head. The documentary of the peripatetic couple is noteworthy above all for its experimental treatment of angles, fuzziness, colours and details. A conscious use of the snapshot aesthetic, as is also found in the photographs of Nan Goldin, contributes to capturing a given mood.

The immediacy of the situations – whether the couple are window-shopping, brushing teeth or relaxing- infuses the pictures in UNITY with honesty and authenticity. Nabiha Dahhan and Thom usually look directly at the camera, and the photographs don’t appear staged. In fact the camera itself is seen on some of the “mirror pictures,” further underscoring the importance of photography in the couple’s relationship.

At Galerie 11 in the G+J Pressehaus, UNITY, an ongoing project, is being presented to a broad public for the first time, and is at the same time being brought to the attention of industry professionals at Gruner + Jahr.

Ulrike Klug


A Closer Look

Galerie 11 is showing 300 self-portraits from the UNITY photo project by Nabiha Dahhan and Thom. Ulrike Klug and Katrin Schramm interviewed the two artists about their work. The artist couple answered the questions in unison.

In your UNITY photography project, you take pictures of yourselves and of each other. Do you always carry a camera with you?

We have almost always carried one with us for years at this point, and it has come to affect us as much as, say, wearing glasses: It hones our perception. It does hamper us when we don’t have a camera. The worst is when you’re not allowed to take pictures, as at palaces, temples or on bridges. There are special moments or moods that we want to capture. Knowing that this is impossible sometimes leads to a sense of loss, because we know that at this point, we remember some things only because we have pictures of them.

At heart, the exhibition is an homage to your love. Will you share with us the story of where and when you first met, and how you hit upon the idea of creating a photo documentary of being together?

We first met on Monday, January 20, 1997, at an “Independent Night” at the Goldene Kronein Darmstadt. I was wearing my blue wig when we first met, and also the next three times we saw each other at a party. Thom didn’t know what I looked like without the wig until our fifth meeting, a party at the Zauberberg in Würzburg. It was very thrilling to be waiting there without makeup and with my real hair. Of course I was wondering whether he would like me the way I really am. Each one of us had done self-portraits even before we met. So it was only natural to continue doing so as a couple.

The title of the exhibition, UNITY, implies both “union” and “agreement” – are you always in agreement?

Yes, in nearly all matters which affect our lives. Disunity between us only arises when things can’t be perfectly coordinated even though we have the desire to do something together. Basically, we both want the same thing – but it’s not always possible to reconcile this with the challenges of the outside world. As we see it, many relationships fail because the two partners aren’t willing to resolve a conflict completely. This requires an ability to reflect, without running from the dark sides of your own inner being – because the other person is a mirror of your own soul. This mutual mirroring inspires you to keep recognising yourself anew.

Did you always intend to exhibit the pictures?

UNITY didn’t begin with the intent to publish, but only with the aim of capturing special moments in our life. UNITY is our visual diary.

Your exhibition shows “typical couple pictures” as well as staged shots, for which you get dressed up, for instance – can you tell us something about how you approach these shots?

The moment determines the picture rather than vice versa. We don’t dress up in costumes for our photos – all of it was real, and the pictures are less staged than they may appear. Our preference for coloured lighting and playing with a situation may create the impression that the pictures are staged, but usually we don’t change the setting and the light.

The way you two look in the photographs varies so immensely that viewers may only realise at second glance that they are always looking at the same couple. Do you deliberately play with observers’ perceptions?

We are delighted that viewers may get this impression. It shows that our constantly changing ideas are reflected in our outward appearance. We do not deliberately play with observers’ perceptions, but merely try to map our changing self-perception. Change is the only constant in life. Of course UNITY causes us to observe this process in greater depth. The concept of self describes a lifelong process of change: the assumption that a person always remains the same doesn’t do justice to any human life. The seeds for recurrent conflicts are sown when, deep down inside, you insist that you or others always remain the same.

What is the meaning behind the mirror, which appears as an element in many of the photographs?

The mirror first and foremost represents an additional level. Each one of us is trapped in himself and can only ever view others from the outside. A mirror cancels this out. It shows a momentary facet and has many faces, like our pictures. Sometimes the image in the mirror doesn’t match the one in your mind which may serve to inspire you, especially if you haven’t looked in one for a while. Apart from this, of course we are influenced by the usual interpretations of mirrors in literature.

You work with a range of photographic techniques – which technique is used when?

Most of UNITY was shot on analogue cameras. Even though we now work with digital, we still always keep two analogue cameras at the ready for this. We use a variety of cameras, films, experimental and distortion techniques like pushing, cross-developing, and overexposure, but no tripods and only rarely flash because that leads to a loss of spontaneity and lighting-based mood. We tend to move around a given space instead of placing light as needed, and take pictures manually, using long exposure times. The resulting fuzziness and distortion will often highlight the spirit and vibrancy of a moment. Nor is our choice of colour based on a compulsory concept – we have both colour and black-and-white films in various cameras and will follow our feeling in each case, although colour does tend to predominate.

Have you developed a joint “trademark” or “signature” over the course of “Unity”? Has your photographic joint venture resulted in other joint projects?

UNITY documents an important part of our life. We are changing and developing together, and so is our photographic aesthetic. New influences originating from either one of us are quickly mirrored, adopted and developed further by the other. Our joint “signature” is evident in the fact that it isn’t immediately obvious who took which pictures. Based on “Unity,” we have jointly planned and realised various works since 1997, such as “Wonderland,” an abstract work done in the year 2000 in London about the perception of light and colour, and “Is a self-portrait a portrait of the self?” in 2001 which consists of staged double self portraits. In 2004, we did “The Dream” in Hamburg, which tells the journey of a young woman to her true self.

Will you be continuing UNITY?

The series shown here is only an excerpt. Of course we will continue to document our change and evolution.

Thank you for the interview.