HAWA MAHAL / PALACE OF THE WINDS
Jaipur, Rajasthan, India 2018
Edition I 90 x 60 cm 5 + 2
Ready to hang: UltraSec® Museum Glass, numbered & signed
or
Print only: Hahnemühle Fine Art Print / Ultrachrome HDR pigmentink,
numbered & signed
*
Edition II 120 x 80 cm 3 + 2
Ready to hang: UltraSec® Museum Glass, numbered & signed
or
Print only: Hahnemühle Fine Art Print / Ultrachrome HDR pigmentink,
numbered & signed
*
New:
New light-objekt by artist couple Nabiha & Thom!
Dimmable lightbox 150 x 100 cm, LED,
warm white, 6 cm frame made of brushed aluminum anodised silver,
weight: 15 kg, white cable on the bottom right.
Signature as desired by the collector on the front or back.
Neu:
Neues Licht-Objekt Kunstwerk von Nabiha & Thom!
Dimmbarer Leuchtkasten aus der Serie “HAWA MAHAL”, Palast der Winde, Jaipur, Indien.
LED warmweiß, 150 x 100 cm, Rahmen aus gebürstetem Aluminium,
silber eloxiert 6 cm tief, hängefertig 15 kg, Stromkabelausgang weiß, rechts unten,
Reichweite des Lichts: aus bis zu 30 Meter erkennbar.
Signatur auf Wunsch vorne oder hinten.
Please ask for details.
* * *
About the Hawa Mahal series:
(Deutscher Text weiter unten)
This new series shows a metamorphosis / MetaTectural® of the windows of the Palace of the Winds
in Jaipur built in 1799 by maharaja Sawai Pratap Sing.
We dedicate this new series to all strong girls and women who trust their hearts and intuition
and strive for freedom, fulfillment and true friendship.
“The palace was essentially a high screen wall built so that the women of the royal family
could observe street festivals while unseen from the outside. (…)”
(Source: Wikipedia)
*
When we were invited to an artist residency in Jaipur in 2017, we visited the beautiful UNESCO world heritage Palace of the Winds. I stood very close to one of the small windows and looked from the 5th floor onto the highly active and noisy street. I tried to put myself in the position of a lady-in-waiting at the time when the palace was built in 1799 by Maharaja Sawai Pratap Singh.
I could imagine how the palace offered shade, privacy and some fresh air in the stifling heat and the opportunity for women to chat by the many small, bay windows. It is is truly a beautiful and impressive structure.
Then I imagined how the many beautiful ladies-in-waiting in their richly decorated colorful attire would have watched the hustle and bustle on the street through these small, 20 × 20 cm windows. Certainly the building offered them protection from the dirt and the wildness of the street as they were privileged to be able to live there in luxury. But, at the same time, they were not allowed to leave this palace.
From today’s perspective, one would say that they lived in a golden cage. They were not allowed to leave the palace nor pursue their own lives on their own. Were they free to choose their own partner? Look for a job? Live independently? Own a business? No.
Equality between women and men was centuries away and even today it unfortunately has still not arrived in enough many minds and cultures. Too many girls continue to be dominated by families and/or society today and education is withheld from them. In some places, women are still considered to be of less value than men and their position is far too often reduced to the few known role clichés.
How can mankind come into balance if one half does not meet the other half heartily at eye level, but views females as being inferior?
I am very fascinated by other cultures and I am convinced that people have always found and will continue to find diverse concepts for personal satisfaction and happiness. But I would not have wanted to be the girl/young woman who is standing in front of a beautiful, brightly colored window within a palace and not allowed outside because an ‘authority’ forbid it out of a lust for power or a misguided protective instinct or even because of the idea of possession. I would have wanted to have the opportunity to choose my own path and to decide freely when and where my fascination for this world would take me.
I adore the freedom and right to self-determination, including the responsibility that goes with it. I wish every person – and above all – every girl and woman, the courage to free themselves (internally and externally) from structures that are not hers, or not serving her well. Thinking further, I would like to motivate individuals (not only women, of course) to free themselves from strange and outdated structures and instead independently and consciously create and establish their own, new and contemporary structures.
Could not true, co-creation between the sexes also be the key to finally bringing mankind into balance with our home planet?
Meaningful and healthy structures that are creatively and consciously-lived are so much better! Are you aware of your own power to transform yourself? How do you want to be?How do you wish the world you live in? What are you specifically contributing to this?
The multiple exposures of the windows of the Palace of the Winds for me symbolize the manifold possibilities in life, which only emerge when one dares to go outside through the veil, interacts, and freely chooses one’s path between manifold possibilities, while at the same time one is aware that everyone and everything is connected with one another.
Nabiha, 2020/2021
* * *
HAWA MAHAL – PALAST DER WINDE
Jaipur, Rajasthan, Indien 2018
Diese aus fünf Bildern bestehende Serie zeigt
Metamorphosen / MetaTecturals der kleinformatigen farbigen Glasfenster des Hawa Mahal in Jaipur.
Der Maharadja Sawaj Pratap Singh (1778-1803) ließ das Gebäude 1799 als Teil des Stadtpalastes errichten,
um seinen Hofdamen die Möglichkeit zu geben, das Geschehen auf der Straße zu beobachten, ohne selbst gesehen zu werden.
Das fünfstöckige Gebäude mit der wabenartigen Fassade besteht aus rotem und rosa Sandstein mit Verzierungen aus Branntkalk.
Die Fassade zur Straße enthält 953 kleine, kunstvoll gestaltete und vergitterte Fenster, die eine ständige Luftzirkulation gewährleisten.
Die Gitterfenster (Jalis) ermöglichten es den Frauen des Hofes, unbeobachtet das Treiben auf der Straße verfolgen zu können. (1)
Das den verschwenderischen Lebensstil der Rajputenfürsten dokumentierende Lustschloss
ist als eine der Hauptsehenswürdigkeiten Indiens in aller Welt bekannt. (2)
Als wir 2017 in Jaipur zu einer Künstlerresidenz eingeladen waren, besuchten wir diesen wunderschönen Palast.
Ich stellte mich ganz nah an so ein kleines Fenster, blickte aus dem 5. Stock auf die hochaktive und laute Straße
und versuchte mich in die damalige Situation einer Hofdame hineinzuversetzen.
Ich konnte mir gut vorstellen, wie der Palast Schatten, etwas Frischluft bei stickiger Hitze
und die Gelegenheit zum Plaudern in den vielen kleinen Erkern bot. Der Palast ist wirklich wunderschön.
Dann stellte mir weiter vor, wie die vielen schönen Hofdamen in reich verzierten farbenprächtigen Gewändern
durch diese circa 20×20 cm kleinen Fensterchen dem bunten Treiben auf der Straße zusahen.
Sicherlich bot das Gebäude ihnen Schutz vor dem Dreck und der Wildheit auf der Straße.
Sie waren privilegiert, dort in sauberem Luxus leben zu dürfen.
Gleichzeitig war es ihnen aber auch nicht erlaubt auf die Straße zu gehen.
Aus heutiger Sicht würde man wohl formulieren, dass sie in einem goldenen Käfig lebten.
Sie durften nicht auf die Straße oder ihrem eigenen Leben selbständig nachgehen.
Frei einen Partner wählen? Sich eine Arbeit suchen? Handel treiben? Nein.
Die Gleichberechtigung von Frau und Mann war noch Jahrhunderte entfernt
und selbst heute ist sie in zu vielen Köpfen und Kulturen leider immer noch nicht angekommen.
Zu viele Mädchen werden heute immer noch familiär und/oder gesellschaftlich dominiert,
Bildung wird ihnen vorenthalten, sie gelten als weniger wert
und ihre Position wird auf die wenigen bekannten Rollenklischees reduziert.
Wie soll die Menschheit in Balance kommen, wenn die eine Hälfte der anderen nicht von Herzen auf Augenhöhe begegnet,
sondern sie als etwas Minderwertiges betrachtet, das man benutzen kann?
Ich bin sehr von anderen Kulturen fasziniert und überzeugt, dass Menschen immer vielfältige Konzepte
zur persönlichen Zufriedenheit und „zum Glück“ gefunden haben und weiterhin finden werden.
Ich möchte selbst aber nicht das Mädchen/die (junge) Frau sein, die an einem wunderhübschen bunten Fensterchen steht
und nicht heraus darf, weil eine „Autorität“ es aus Machtlust und fehlgeleitetem Beschützerinstinkt
oder gar einer Vorstellung von „Eigentum“ verbietet. Ich möchte die Möglichkeit haben,
meinen eigenen Weg zu wählen und frei zu entscheiden wann und wohin meine Faszination für diese Welt mich trägt.
Ich verehre Freiheit und das Recht auf Selbstbestimmung inklusive der damit einhergehenden Verantwortung
und wünsche jedem Menschen, und vor allem jedem Mädchen und jeder Frau, den Mut,
sich (innerlich wie äußerlich) von Strukturen zu befreien, die nicht ihre sind, beziehungsweise (ihr) nicht gut tun.
Weiter gedacht, möchte ich (natürlich nicht nur Frauen) gerne dazu motivieren,
sich von fremden und veralteten Strukturen zu befreien und stattdessen selbstverantwortlich und bewusst
eigene, neue und zeitgemässe Strukturen zu kreieren und zu etablieren.
Könnte eine wahrhaftige Ko-Kreation zwischen den Geschlechtern nicht auch der Schlüssel dazu sein,
dass die Menschheit endlich mit dem Planeten in Balance kommt?
Sinnvolle und gesunde Strukturen, die täglich bewusst schöpferisch gelebt werden machen so viel Freude!
Bist Du Dir deiner eigenen Kraft, Dich selbst zu transformieren bewusst?
Wie möchtest Du sein?
Wie wünscht Du die die Welt in der Du lebst?
Was trägst Du konkret dazu bei?
Die Mehrfachbelichtungen der Fenster des Palastes der Winde symbolisieren für mich die mannigfaltigen Möglichkeiten im Leben,
die sich erst ergeben, wenn man es wagt, durch den Schleier nach draußen zu gehen – interagiert – und seinen Weg zwischen mannigfaltigen Möglichkeiten frei wählt, während man sich gleichzeitig bewusst ist, dass alle und alles miteinander verbunden ist.
Nabiha, 2020
* * *
Quelle 1: https://www.rajasthan-indien-reise.de/rajasthan/ziele/jaipur-sehenswurdigkeiten-palastderwinde.html
Quelle 2: https://de.wikipedia.org/wiki/Hawa_Mahal
* * *